Das TV-Duell zwischen Merkel und Schulz war im wahrsten Sinne des Wortes gestrig. Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende, Postwachstum, Entwicklungszusammenarbeit, Dekarbonisierung, Bildung, Fluchtursachen … wie gut, dass alle Zukunftsthemen besprochen wurden. (Achtung, Ironie!)
Auf Twitter fasste es @das_janchen passend zusammen: „Okay. Ich lebe in einem Land, in dem terrorverängstigte Menschen ihren armen, alten Diesel vor Migranten schützen wollen.“
Im Vorfeld gab es sogar extra noch einen offenen Brief für die Zukunft der Landwirtschaft an die vier Moderatoren, der von zahlreichen AkteurInnen der Szene unterzeichnet wurde. Die Fragen der Moderatoren bedienten den Populismus und bereits während der Sendung gab es unter dem Hashtag #fragendiefehlen ein durchaus facettenreiches Sammelsurium an eben … Fragen, die fehlten.
Hier ein paar Beispiele, die dem Duell dramaturgisch und inhaltlich sicherlich gut getan hätten und dem Erkenntnisgewinn zuträglich gewesen wären:
- „Wie kann Chancengleichheit für alle Menschen gewährleistet werden?“ (@torrent_ten)
- „Herr Schulz, wie wollen Sie eine weitere Fluchtursache, die Klimakrise, bekämpfen?“ (@Reis_Theresa)
- „Frau Merkel, Sie haben höhere Abgasgrenzwerte für die Autoindustrie persönlich verhindert. Warum?“ (@gri_mm)
- „Wie sieht eine nachhaltige Verkehrspolitik aus?“ (@La_Mut)
- „Frau Merkel, werden Sie in der nächsten Legislaturperiode endlich das Ende der Kohle einleiten?“ (@Reis_Theresa)
- „Müssen wir Landwirtschaft & Industrie nicht dringend umweltfreundlich gestalten, um das Artensterben zu stoppen?“ (@mw238)
- „Wann wird die Massentierhaltung beendet?“ (@sven_kindler)
- „Wann werden die jährl. Einnahmen der Mineralölst. i.H.v. 45 Mrd. € endlich vollständig in erneuerbare Energien investiert?“ (@timpeter)