Was für ein abwechslungsreicher Monat liegt hinter uns! Im September erlebten wir in der Kartoffelkombinat-Gärtnerei – Eurer solidarischen Landwirtschaft – eine bunte Mischung aus Gemeinschaft, Freude und Feierlichkeiten, aber leider auch etwas zu viel Kälte und Regen.
Im Gewächshaus hieß es Abschied nehmen von den Gurkenpflanzen. Dabei waren wir einmal mehr erstaunt, zu welchen Wundern die Natur fähig ist – ein Exemplar brachte es tatsächlich auf stolze 6 Meter Länge! Agnes und Benny haben mit Hilfe von Leitern und dem Garagendach ziemlich anschaulich dargestellt 🙂
Das machte Platz für Neues: Postelein, später noch Rucola und Petersilie fanden im Gewächshaus ihr neues Zuhause. Auch im Freiland ging es weiter – hier konnten wir Grünkohl ernten, mussten uns aber auch gegen den vielen Regen und das stehende Wasser in den Senken der Felder behaupten. Wir hoffen, die Kulturen kommen einigermaßen unbeschadet davon. Weiter unten gibt es noch mehr Infos und Bilder für Euch.
Gemeinsame Kürbisernte
Bei einem großartigen Mitgärtnern haben wir einen Teil unserer Kürbisse geernten. Mit rund 20 helfenden Händen haben wir in 3,5 Stunden ganze 5.782 Kürbisse vom Feld geholt – darunter 1.200 Spaghetti-Kürbisse, 3.300 rote und 1.282 grüne Hokkaidos. Trotz dieser beeindruckenden Leistung unserer Mitgärtner*innen liegt der Ertrag jedoch weit unter den Erwartungen. Geplant waren eigentlich 8.809 Kürbisse, sodass uns 3.027 Kürbisse fehlen. Verantwortlich für diesen Minderertrag ist zweifelsohne das anhaltend nasse Wetter sowie die langen Phasen mit kalten Nächten.
Unser Bergfest
Anfang des Monats feierten wir wieder unser legendäres Bergfest in der Gärtnerei. Das ist ein Fest, das den Mitarbeiter*innen des Kartoffelkombinates vorbehalten ist.
Ursprünglich war das Fest initiiert zur Jahresmitte, wenn die Hälfte aller Ernteanteile gepackt wurde, wir also alle gemeinsam den Berggipfel erklommen haben. Aber im Juni ist schon immer soviel los bei uns, weswegen wir auf den Herbst ausgewichen sind.
Überraschende Apfelernte
Mit rund 35 großen und vielen kleine Menschen (wie schön!) haben wir gemeinsam den Apfelhain beernten. Dieser muss mit einer fiesen Krankheit kämpfen – dem sogenannten „Schwarzen Rindenbrand“. Diese durch Pilze der Gattung Diplodia verursachte Krankheit befällt die Bäume schleichend und bleibt oft lange symptomlos, bevor sie in Stressphasen ausbricht. Besonders Jungbäume sind gefährdet, bei denen der Pilz den Stamm vollständig umschließen und zum Absterben führen kann. Doch auch ältere Bäume bleiben nicht verschont und sterben nach und nach ab. Zum Glück ist der Pilz für den Menschen ungefährlich, sodass die Äpfel von betroffenen Bäumen bedenkenlos verwendet werden können.
Überraschenderweise haben sich einige der Bäume trotz des hohen Alters und der fehlenden Pflege, dazu entschlossen, Äpfel zu tragen! In bester Stimmung und bei deutlich schönerem Wetter als erwartet konnten wir so bei einer großartigen Mitmach-Aktion insgesamt 4 Tonnen Äpfel ernten.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2022 hatten uns die Bäume ebenfalls überrascht und eine Rekordernte beschert – damals haben wir an 26 Tagen mit 520 Mitgärtner*innen unglaubliche 68 Tonnen Äpfel gepflückt. Auch wenn der Ertrag dieses Jahr kleiner ausfällt, ist es schön zu sehen, dass uns einige Bäume trotz Krankheit und widriger Umstände weiterhin beschenken.