Seit Anfang November läuft unsere Photovoltaik-Anlage und wir freuen uns wie ein (Sellerie-) Schnitzel! Der Zeitpunkt im tristen Herbst mag verwundern, aber selbst bei bedecktem Himmel liefert die Anlage Energie. Zwar ist die Leistung bei geringer Sonneneinstrahlung reduziert, aber moderne Anlagen, wie unsere, können sogar diffuses Licht effizient in Strom umwandeln. Die PV-Anlage ist Teil unserer drei großen Bauvorhaben, die wir gemeinsam auf der Generalversammlung 2023 beschlossen hatten. Nachlesen könnt Ihr das in unserer Broschüre „Wir machen unsere Gärtnerei zukunftssicher“
Strom vom Dach
Zwar beziehen wir selbstverständlich Ökostrom (ca. 54.000 kWh/ Jahr), doch diesen zuzukaufen ist nicht nur teuer für uns, sondern auch nicht clever, da wir ihn auf unseren Dachflächen selbst erzeugen können. Somit bringt uns die PV- Anlage nun einen großen Schritt weiter in Richtung Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit. Die Anlage trägt dazu bei, unseren Strombedarf zum Teil selbst zu decken, in Kombination mit der geplanten Wärmepumpe vom Heizöl wegzukommen und langfristig Energiekosten zu senken, was wiederum die Genossenschaft stärkt.
Übrigens ist auch jetzt in den Herbst- und Wintermonaten unser Strombedarf nicht unerheblich (aktuell sind es 180 kWh am Tag), denn die Vorbereitung auf den Winter läuft auf Hochtouren: Wir haben derzeit kaum noch was auf den Feldern stehen, sondern als Wintergemüse schon in den Kühlungen eingelagert. Diese Lagerhaltung erlaubt es uns, auch in den Wintermonaten Ernteanteile bereitzustellen. Damit alles bis in den Frühling gut erhalten bleibt, setzen wir auf eine optimale Kombination aus Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle. So stellen wir sicher, dass wir auch im Winter versorgt sind – direkt aus der Region und in gewohnter Qualität und nun auch mit unserem eigenen Strom!
Warum aber nur zum Teil?
Nun, das hat damit zu tun, dass wir vom Stromnetzbetreiber, den Bayernwerken, nur eine 30-kWp-Einspeisung genehmigt bekommen haben, da die zu gering dimensionierte Überlandleitung ins Dorf nicht mehr Leistung verträgt. Die Option, eine neue Leitung plus Trafohäuschen zu bauen war aufgrund der Hausnummer von 300.000 €, die wir tragen müssten, schnell vom Tisch und wir haben die größtmögliche, sinnvolle PV mit 50-kWp aufs Dach geschraubt und einen Batteriespeicher darunter gestellt. Den meisten Strom verbrauchen wir direkt selbst, zusätzlich wird der Speicher gefüllt und was übrig bleibt, speisen wir (eben bis max. 30 kWp) ins allgemeine Stromnetz ein und bekommen dafür eine kleinen Centbetrag je Kilowattstunde vergütet. Rechnerisch müssten wir so über das Jahr 40-50 % unseres Energiebedarfs (Strom + Wärme) über die Kombination von PV-Anlage und Wärmepumpe selbst erzeugt bekommen.