Habt Ihr Euch eigentlich schon mal gefragt, was unsere vier Bienenvölker nun im Winter treiben? Schnarchen die Damen tief und fest oder sind sie weiterhin viel beschäftigt? Bienen sind ein faszinierender Superorganismus und auch im Winter nicht untätig.

Schon im Juli beginnen sich die Bienen, auf den (für uns noch unvorstellbar weit entfernten) Winter vorzubereiten. Die Königin reduziert ihre Eiablage, und das Brutnest, das während der Schwarmzeit durch die hohe Legeleistung stark angewachsen ist, wird kleiner. Es überwintern nur adulte Tiere und keine Eier oder Larven. Die Winterbienen, eine besondere Generation von Arbeiterinnen, leben deutlich länger als Sommerbienen, um das Volk durch die kalten Monate zu bringen und im Frühjahr die neue Brut zu versorgen.

Fun Fact: männliche Bienen, die sogenannten Drohnen, überwintern nicht. Drohnen haben hauptsächlich die Aufgabe, die Königin zu begatten. Nach der Begattungszeit im Sommer werden sie aus dem Bienenstock „ausgesperrt“ oder sogar aktiv von den Arbeiterinnen hinausgeworfen, um die Ressourcen des Volkes zu schonen. Da Drohnen keine direkten Aufgaben für den Erhalt des Bienenstocks übernehmen (wie Brutpflege oder Wachsproduktion), sind sie „entbehrlich“.

Anders als viele Tiere halten Bienen keinen Winterschlaf, sondern begeben sich in eine Art „Winterruhe“. Tausende von Bienen kuscheln sich eng zusammen, um die Königin warmzuhalten. Durch die Bewegung ihrer Flugmuskeln erzeugen sie Wärme. Eine beeindruckende Teamleistung, die dafür sorgt, dass die Temperatur im Inneren der Traube konstant bei rund 25 °C bleibt – auch wenn draußen Minusgrade herrschen. Damit die Winterbienen ihren Energiebedarf decken können, ernähren sie sich von den Vorräten, die sie im Sommer gesammelt haben: Honig und Pollen. Da ein Großteil des Honigs geerntet wurde, hat Michaela (sie kümmert sich im die Völker) den Bienen einen speziellen Futterteig gegeben.

Herausforderungen im Winter

Leider birgt der Winter für die Bienen einige Risiken, die durch Imker*innen nur schwer zu beeinflussen sind. 
Varroamilben: Diese Parasiten schwächen die Bienen, indem sie sich von ihrem Blut ernähren und Krankheiten übertragen. Im Jahresverlauf ist es daher ein der wichtigsten Aufgaben der Imker*innen, die Völker gegen die Milbe zu behandeln. Geht ein Volk bereits sehr geschwächt in den Winter haben die Bienen wenig Chancen.

Futterknappheit: Ein Bienenvolk benötigt im Winter durchschnittlich 15 bis 20 Kilogramm Honig, um zu überleben – das entspricht etwa 2 bis 3 vollen Honigzargen.. Wenn die Honigvorräte nicht ausreichen oder zu viel Honig entnommen wurde, droht den Bienen der Hungertod. Deswegen hatMichaela (sie betreut die Bienenvölker) genau darauf geachtet, dass alle vier Völker gut versorgt in den Winter gegangene sind.

Feuchtigkeit und Kälte: Ein gut isolierter, trockener Bienenstock ist essenziell, damit die Bienen nicht erfrieren oder durch Feuchtigkeit geschwächt werden.

Falls Ihr noch mehr zu den umtriebigen Insekten erfahren möchtet können wir Euch die Bücher von Bienenforscher Jürgen Tautz empfehlen. Besonders lesenswert finden wir sein Buch „Die Sprache der Bienen“.

 

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