Gestern wurde auf der Biofach (= Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel) in Nürnberg bekannt gegeben, dass das Kartoffelkombinat eine der beiden ersten Slow Food Farms (SFF) in Deutschland ist! Nach dem SFF-Start im vergangenen Jahr, geht es jetzt um den Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Bauernhöfen, die sich der Produktion von guten, sauberen und fairen Lebensmitteln nach agrarökologischen Prinzipien verschrieben haben. Im Einklang mit der Philosophie von Slow Food, dass jeder Mensch das Recht auf nahrhafte Lebensmittel hat, die die Gemeinschaften unterstützen, die Erde respektieren und die lokale Wirtschaft stärken, verkörpern diese Höfe die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft.
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Was bedeutet das für uns?
Wir setzen seit der Gründung unserer Genossenschaft vor 13 Jahren auf regionalen, ökologischen und solidarischen Anbau. Dass wir nun offiziell als Slow Food Farm ernannt wurden, bedeutet, dass wir genau diese Werte, die eine zukunftsfähige Landwirtschaft benötigt, auch über unsere tagtägliche Arbeit auf lokaler Ebene hinaus zudem auf übergeordneter Ebene vertreten:
✅ Agrarökologie leben: In unserer Gärtnerei arbeiten wir mit der Natur, nicht gegen sie, schonen Ressourcen und setzen auf biodiverse Anbaumethoden.
✅ Solidarität statt Marktlogik: Statt Profitorientierung steht der Gemeinwohlnutzen für unsere Mitglieder im Mittelpunkt – Lebensmittelversorgung verstehen wir als gemeinsam verantwortete Aufgabe.
✅ Faire Bedingungen: Unsere Genossenschaft sorgt für verlässliche, faire Löhne, Planungssicherheit und ein nachhaltiges Wirtschaften für alle Beteiligten.
✅ Widerstandsfähigkeit aufbauen: Globale Ernährungssysteme sind anfällig, haben hohe Zugangshürden, die oft nur von Konzernen gestemmt werden können – wir zeigen, dass die re-Fokussierung auf lokale Strukturen eine echte Chance v.a. für die wertvollen kleinbäuerlichen Höfe darstellt.
Warum ist das wichtig?
Das industrielle Ernährungssystem zerstört Böden, beutet Menschen aus und gefährdet die Artenvielfalt. Slow Food Farms sind das Gegenmodell – hier werden Bäuer*innen und Gärtner*innen gestärkt, regionale Kreisläufe gefördert und soziale Gerechtigkeit mitgedacht. Unsere Mitgliedschaft im Netzwerk macht unser Anliegen sichtbarer in einem internationalen Verbund von Betrieben, die aktiv etwas verändern wollen und sich darüber austauschen, beraten und helfen.
Und jetzt?
Für uns ist klar: Das Kartoffelkombinat arbeitet und wirkt nicht nur lokal, sondern ist Teil einer globalen Bewegung für eine gerechtere (Land)Wirtschaft. Diese Vernetzung mit anderen Betrieben weltweit ermöglicht den Austausch von Wissen, das Lernen voneinander und die Stärkung nachhaltiger Strukturen.
Wir freuen uns riesig über diesen Schritt und danken Slow Food für das Vertrauen in unsere Arbeit!
Weiterführende Informationen findet Ihr hier: https://www.slowfood.com/de/slow-food-farms/