Mitgärtnern ganz digital – unsere rasende Reporterin Rajka berichtet in dieser Saison immer mal wieder, was sich in der Gärtnerei so tut. Mit Infos rund ums Gärtnern, Pflanzenwachstum und den Menschen, die unser Gemüse pflanzen, pflegen und ernten und die auch hinter den Kulissen fleißig daran arbeiten, unsere Vision der alternativen Versorgungsstruktur für München weiter auszubauen.

Diese Woche stand ganz im Zeichen überbordendem Unkrauts. Als Erstes laufe ich Stefan über den Weg, der um unsere Gewächshäuser und vor unseren Folientunneln die Wiese gemäht hat – da war fast kein Durchkommen mehr ;-). Gerade um die Gewächshäuser herum ist das Mähen und Unkraut beseitigen wichtig, da die Samen und Pollen der Unkräuter schnell den Weg ins Gewächshaus finden und sich dort breit machen.

Und mit Schubkarre und Spaten gings bei Stefan gleich weiter. Eine ehemalige Bodenaushebung zur Verlegung einiger Wasserleitungen wurde wieder zugeschüttet, damit die Knöchel ganz und der Boden überschaubar bleibt ;-).

 

Weiter gehts zu unseren Gewächshäusern: In unserem ersten Gewächshaus machen sich die Tomaten erstklassig und der Ertrag ist richtig gut – beste Voraussetzungen also, um wieder das feine KK-Tomatensugo einzukochen – doch daraus wird in diesem Jahr voraussichtlich leider nichts. Zum einen wäre es als gemeinschaftliche Aktion mit den Beschränkungen durch Corona ein recht kompliziertes Unterfangen, und zu guter Letzt ist die Gastroküche, die wir normalerweise nutzen, durch die Corona-Umstände für uns leider nicht verfügbar. So freuen wir uns aktuell über die Tomaten-Direktlieferungen in unseren Kisten… 

Im zweiten Gewächshaus gibt’s ebenfalls genug Ertrag, auch wenn unsere Tomaten dort gerade von der Krautfäule gestresst werden. Die Krautfäule lässt die Blätter der Pflanze vertrocknen, nach und nach geht dann die ganze Pflanze ein. Deshalb hat das Gewächshausteam die Tomatenpflanzen großzügig entblattet, um dem Pilz die Ausbreitungsflächen zu nehmen. 

Falls einige von Euch neugierig sind, hier mal unsere köstlichen Sugorezepte zum Nachmachen und Ausprobieren. Unser Basissugo bildet für alle Sugos die Grundlage. So geht’s:

Für ein 450 ml-Glas ca. 350 g klein gewürfelte Tomaten rot und/ oder gelb, eine Prise Salz und etwas Stärke zusammen vermengen, aufkochen und mit einem Mixer oder Zauberstab pürieren.

Dieses Basissugo wird (muss aber nicht ;-)) mit weiteren Zutaten und mit viel Liebe in drei weiteren Varianten verfeinert:

Aubercchini:

In 1–2 EL Olivenöl zusätzlich ca. 150 g Zucchini und 200 g Auberginen – beides klein gewürfelt – sowie 100 g kleingehackte Zwiebel anbraten. Mit dem Basissugo vermengen, aufkochen – fertig.

Raving Carrots:

Statt Aubergine und Zucchini hierfür 200 g geriebene Karotten, 20 g Selleriewürfelchen mit 100 g fein gehackter Zwiebel in Öl anbraten, mit Basissugo aufkochen, fertig.

Kräuter-Knofi Jazz:

1–2 Knoblauchzehen und ca. 20 g Kräuter Eurer Wahl (z.B. Basilikum, Oregano oder Thymian…) grob hacken, mit Basissugo aufkochen, fertig.

Falls Ihr das Sugo auf Vorrat „produziert“ achtet darauf, es mind. 10 Minuten köcheln zu lassen. Danach in frisch ausgekochte Schraubgläser abfüllen und fest zuschrauben. Dabei sicherstellen, dass die Glasränder sugofrei sind. Zum Abkühlen auf den Kopf stellen. Das eingekochte Sugo ist an einem dunklen, kühlen Ort gelagert ca. ein Jahr haltbar. Viel Spaß beim Nachkochen!

Wieder zurück zu meinem Rundgang in Spielberg: Ich mache einen kleinen Abstecher auf den hinteren Acker, auf dem wir vor einigen Wochen unsere Kürbis-Jungpflanzen auf Agrotex gepflanzt haben. Und ich entdecke tatsächliche bereits einige der mehreren Sorten, die wir hier wachsen lassen. Ein paar hübsche Baby-Pattinsons und Hokkaido-Kürbisse. Die Vorfreude ist – zumindest bei mir – sehr groß! Kürbis ist so vielseitig in der Zubereitung, gut zu lagern und einfach sooooo lecker!

Samad zeigt mir bei dieser Gelegenheit gleich noch, welche Randstreifen er mit unserem kleinen Rasenmäher “gesäubert„ hat. Wir lassen es eigentlich gerne für die Artenvielfalt wuchern und wachsen, doch irgendwann müssen wir den Zugang zu den Feldern für die bevorstehenden Ernten wieder besser zugänglich machen. Einen kleinen Blick auf unser fleißiges Team erhasche ich auch noch: sie sind alle mit Jäten beschäftigt, da das Unkraut bei dieser abwechslungsreichen Witterung der letzten Wochen beste Wachstumsbedingungen hatte. Doch das Team kennt keine Gnade 😉 und alles wird per Hand raus gezupft!

Und was hier so unspektakulär struppig vor sich hin ackert, ist unser wunderbarer Kartoffelacker. Das Kraut wurde nun geschnitten, wodurch die Kartoffeln in der Erde das Signal erhalten, ihre Schale fester auszubilden. Bald ist es auch so weit und die große Kartoffelernte steht an. An einem einzigen Tag werden wir voraussichtlich bis zu 50 Tonnen der goldenen Erdknolle herausholen. Dafür ist das ganze Team gefragt und es wird ein langer Tag… wir werden berichten.

Und schon ist mein Rundgang über unsere wunderbare Gärtnerei in Spielberg bei Mammendorf schon wieder “rum„. Stefan zeigt mir noch die Chilis, die er zum Trocknen aufgehängt hat. Dazu hat er sie mit Nadel und Faden kunstvoll zu schönen Bündeln zusammen genäht. Evtl. machen wir daraus Chili-Salz, indem wir die getrockneten Chilis klein mahlen und mit Salz vermengen. Wir werden berichten.

Und die Paprika rechts im Bild haben einen Sonnenbrand. Dort, wo im Folientunnel ein Schlitz in der Folie die direkte Sonneneinstrahlung zulässt, “verbrennen„ sich die Paprika ordentlich die Haut. Lecker sind sie trotzdem, ich freu mich schon drauf ;-). 

       

Bis ganz bald, mit weiteren Eindrücken aus unserem genossenschaftlichen Betrieb!

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