Europas Natur ist auf dem absteigenden Ast. Nicht nur einzelne Arten sind gefährdet. Auch ganze Lebensräume, wie Wälder, Grünland und Moore, die durch ihren Zerfall ganze Populationen dem Untergang weihen.
Details über den desaströsen Zustand der Flora und Fauna wurden im „Bericht zur Lage der Natur in Europa“ der Europäischen Umweltagentur kürzlich veröffentlicht. Das Ergebnis ist alarmierend: Weniger als 20 Prozent der Lebensräume sind demzufolge EU-weit noch einigermaßen intakt.
Mitverantwortlich für das Sterben unserer Natur ist u.a. eine zu intensiv betriebene Landwirtschaft mit z.T. schlimmen Folgen für Mensch und Natur. Siehe zum Beispiel unseren Beitrag zur Pestizidstudie.
Bestrebungen, unser Lebensmittelsystem und dessen Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten gibt es z.B. in Form der „Farm to Fork“-Strategie auf EU-Ebene, die den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft und die Reduzierung des Einsatzes von gefährlichen Pestiziden und Düngemitteln vorsieht.
Doch der aktuelle Beschluss zur Ausgestaltung der europäischen Agrarpolitik (GAP) des EU-Parlaments hat solchen Zielen den Riegel vorgeschoben – und zwar für die nächsten sieben Jahre!
Mitverhandlerin: Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die das Ergebnis als
„Meilenstein“ und „Systemwechsel“ lobt.
Doch Tatsache ist, dass die dringend benötigte Agrarwende erneut in unerreichbare Ferne rückt. Die fast 400.000.000.000 € des europäischen GAP-Haushalts gehen demnach auch in Zukunft ohne nennenswerte Umweltauflagen weiterhin an Betriebe, die die größten Flächen bewirtschaften und damit auch am wirkstärksten Hebel für gute oder schlechte Umweltauswirkungen sitzen.
Mehr zu dieser niederschmetternden politischen Entscheidung und welche Optionen für die Agrarwende verbleiben, gibt es hier.