Na klar, mit dieser Überschrift wollten wir Eure Aufmerksamkeit erheischen. Aber ganz so weit hergeholt ist sie gar nicht. Denn Woche für Woche steckt in Euren Ernteanteilen jede Menge Wasser – nicht in Flaschen, sondern gebunden in Gurken, Salaten, Kartoffeln, Sellerie & Co.

Süßwasser ist ein sehr begrenztes Gut und wer von Ernährungssicherheit spricht, muss auch über Wasserschutz reden. Denn: kein Wasser = keine Pflanzen, keine Ernte, keine Nahrung. Wasser ist letztlich unser wertvollstes Lebensmittel und gleichzeitig gehen wir mit keinem anderen so verschwenderisch um. Wir möchten daher den Welttag des Wassers (vergangene Woche am Samstag) zum Anlass nehmen, das Thema hier genauer zu beleuchten.

In vielen Regionen der Welt, nicht nur im Globalen Süden, ist der Zugang zu sauberem Wasser nicht selbstverständlich. Wassermangel und -verschmutzung gehören zu den größten Bedrohungen unserer Zeit – mit gravierenden Folgen für Umwelt, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit.

Die Lage verschärft sich

Durch den Klimawandel werden Trockenperioden häufiger und intensiver. In Regionen, die ohnehin schon unter Wasserknappheit leiden, verschärft sich die Lage. Flüsse trocknen aus, Böden versalzen und werden unfruchtbar, und ganze Ökosysteme geraten aus dem Gleichgewicht. Das Artensterben nimmt zu, während Wälder, Wiesen und Moore ihre wichtige Rolle als CO₂-Speicher oder Wasserfilter nicht mehr erfüllen können. So verstärkt sich der Klimawandel weiter.

Insbesondere landwirtschaftliche Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais oder Reis sind von Dürren betroffen. Ernteausfälle führen zu steigenden Preisen, Hunger und sozialen oder sogar bewaffneten Konflikten – vor allem in Ländern, in denen sich die Menschen ohnehin kaum Nahrung leisten können.

Hinzu kommt, dass wertvolle Wasserressourcen oft für Exportprodukte genutzt werden, die sehr viel Wasser erfordern, wie beispielsweise Soja, Avocado, Kaffee, Kakao und Rindfleisch. Für die lokale Landwirtschaft bleibt dann zu wenig Wasser übrig, das zudem häufig mit Pestiziden belastet ist. Diese gelangen in Bäche, Seen und das Grundwasser und schädigen dort Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen. Verschmutztes Wasser macht Menschen krank, insbesondere dort, wo der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt. 

Linktipp an dieser Stelle:
kartoffelkombinat.de/virtuelles-wasser

Und hier in Bayern?

Wasserknappheit wird auch hier von immer größerer Bedeutung und Gegenstand von Konflikten. Im vergangenen Jahr haben wir zum Tag des Wassers über den „Wassercent“ berichtet. Wasser kann in Bayern kostenlos aus Grund- und Oberflächenwasserreserven entnommen werden. Anders als in anderen Bundesländern gibt es somit keinen Anreiz, Wasser zu sparen. Ein “Wassercent” als Entgelt für die Entnahme von Wasser würde zu einem sorgsameren Umgang anhalten und es zugleich ermöglichen, Wasserschutzmaßnahmen zu finanzieren. Eine Bepreisung von Leitungswasser, die den Verbrauch stärker regulieren soll. Auch wenn die konkrete Umsetzung noch immer offen ist, zeigt die Debatte ganz deutlich: Die Ressource Wasser rückt auch hierzulande ins Zentrum politischer Entscheidungen. Es geht um Umwelt, Versorgungssicherheit und soziale Gerechtigkeit – und damit auch um die Frage, wie zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen kann.

Was hat das mit uns zu tun?

Unser eigener Grundwasserbrunnen ist seit 2019 versiegt. Zur Bewässerung müssen wir seitdem auf Leitungswasser zurückgreifen – das ist sauteuer und passt so gar nicht zu unserem Anspruch, ressourcenschonend zu wirtschaften. Deshalb investieren wir in ein Regenwasserauffangbecken, das nach erfolgreicher PV-Anlage und der aktuell stattfindenen Haussanierung in Kürze angepackt wird, um unabhängiger von der öffentlichen Versorgung zu werden. Gleichzeitig setzen wir auf Maßnahmen, die helfen, Wasser im Boden zu halten: gezielte Tropfbewässerung im Gewächshaus, wir mulchen einen Teil der Kulturen und unsere Blühstreifen und Grünflächen fördern die Wasserspeicherung, reduzieren Erosion und bieten Lebensraum für Nützlinge.

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