Kein Bekenntnis zur Treibhausgasneutralität ab 2050, keine Verschärfung des europäischen Klimabeitrags zum Paris-Abkommen: Beim Klimaschutz konnten die Staats- und Regierungschefs der EU vergangene Woche keine Einigung erzielen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU planten vergangene Woche die großen politischen Linien des Staatenbunds für die nächsten Jahre – und haben in Sachen Klimaschutz nichts zustande gebracht.
Einige EU-Staaten rund um Frankreich wollen erreichen, dass die 28 EU-Länder sich zu dem Ziel bekennen, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Deutschland hatte sich erst im Mai zum EU-Klimaneutralitäts-Ziel durchgerungen (nach breiter öffentlicher Kritik). Die große Mehrheit der EU-Staaten ist nun aber am Widerstand von Polen, Tschechien und Ungarn gescheitert, da für einen Beschluss Einstimmigkeit notwendig war.
Der Europäische Rat fordert die EU-Gremien nun auf, sich für den Übergang zu einer klimaneutralen EU in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen einzusetzen. Das Ziel bis 2050 klimaneutral zu sein, soll schrittweise erfolgen. So sollen nun die Ziele für 2030 (Pariser Klimaabkommen) ab 2020 alle 5 Jahre verschärft werden, da die bisher eingereichten nationalen Klimaziele nicht reichen, um das 1,5-Grad-Limit zu erreichen. Der UN-Klimagipfel in New York kommenden September soll dafür die Weichen stellen.
Die Chance, dass 2050 die gesamte Welt klimaneutral ist, schwindet. Ist es doch aber ein Muss, um zumindest eine 50-prozentige Chance zu haben, die Erderhitzung bei 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu stoppen. Das ist jedenfalls das Ziel des Paris-Abkommens, von dem nun lediglich eine Fußnote der Abschlusserklärung übrig ist, die darauf verweist, dass die Mehrheit der Staaten für Klimaneutralität in 2050 war.
Und als hätte das Wetter auch ein Wörtchen mitzureden, hat es jüngst einige Kapriolen geschlagen. Die Unwetter um Pfingsten haben das Kartoffelkombinat zum Glück verschont. Aber nicht alle waren so glücklich wie wir und die SoLaWi Sonnenwurzel (zwischen Schongau und Ammersee) hat’s hart erwischt. Der Hagel hat fast 90% ihres Freilandanbaus platt gemacht.
Und da wir alle im Kartoffelkombinat Solidarität leben und im Hier und Jetzt beweisen, das Umwelt, Konsum und Klimaschutz doch zammgeht, haben wir kurzerhand der SoLaWi Sonnenwurzel unter die Arme gegriffen und einige Jungpflanzen gespendet, um ihre Beete und Kisten wieder etwas zu füllen. Wir drücken die grünen Daumen.