Hintergrund

Einmal um die ganze Welt
Regional – was ist so besonders daran? Besonders ist, dass die meisten unserer Lebensmittel, ob bio oder nicht, quer um den Globus gefahren werden, um zu uns zu kommen. Tiefkühlteiglinge für Brezen kommen aus China, Bio-Honig aus Südamerika, der demeter-Brokkoli aus dem französischen Gewächshaus und Nordseekrabben werden aufgrund von EU-Verordnungen zum „pulen“ nach Marokko geschickt – und wieder zurück. Neben der Tatsache, dass es in ärmeren Ländern weniger Kontrollen gibt und billiger produziert werden kann, haben all diese Lebensmittel gemein, dass jede Menge Energie in Form von Erdöl aufgewendet werden muss und Tonnen von CO2 freigesetzt werden, um sie zu uns zu bringen. Heißt so konkret wie simpel: Der Bio-Salat aus Spanien schädigt die Umwelt.

Die lokalen Erzeuger haben dabei das Nachsehen. Zum einen können sie die von den Konsumenten ganzjährig gewünschte Verfügbarkeit nicht leisten (bzw. wollen dies auch nicht) und müssen außerdem einen „realen“ Preis für ihre Ware verlangen, die ohne Subventionen und in überschaubarer Menge angebaut wird. Unser Anbaupartner Hannes aus Bergkirchen, und unser Bäcker, der Dieter aus Bogenhausen, könnten davon ein Lied singen. Da sie allerdings lieber gärtnern und backen als zu singen, werden wir sie Euch demnächst gesondert vorstellen.


Eine Perspektive ohne Vermarktungsdruck
Durch Initiativen wie das Kartoffelkombinat allerdings haben diese kleinen Betriebe eine echte Perspektive. Wir, die Mitglieder des Kartoffelkombinats, nehmen ihnen den Vermarktungsdruck (etwa durch Abnahmegarantien), geben Planungssicherheit, bauen langfristige Partnerschaften auf, bestimmen mit, was wann wie angebaut und gebacken werden soll und sind somit selbst „Quasi-Produzenten“ statt nur Kunden.
Viele werden sich fragen: Was geht es mich an? Und: Unterstütze ich die lokalen Bauern nicht auch, wenn ich mein Gemüse und Brot auf dem Markt am Eck kaufe? Erst Mal: Ja, natürlich. Und wer noch dazu im Winter auf Tomaten & Co verzichtet, kauft möglicherweise auch noch saisonal.


Vom Konsumenten zum Mit-Produzenten
Doch was die gemeinschaftliche Produktion von herkömmlichem Einkaufsverhalten unterscheidet, ist nicht in erster Linie das Ergebnis des Einkaufens – es ist eine völlig andere Herangehensweise.

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