Sud No. 2 – Brotzeitbier

Hier gibt’s Details rund um unseren zweiten Sud und die ganze Hintergrund-Geschichte zum Kartoffelkombinat-Bier findet ihr hier.

Ausflug zur Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting und Verkostung unseres Sud No. 2 direkt aus dem Lagerkeller am 24.9.2022

UNSER „BROTZEITBIER“ – die zweite
Unser Bier sollte eines sein, das den Geschmack möglichst vieler Genoss*innen trifft! Deswegen haben wir im Mai 2021, bevor wir das erste Bier gebraut haben, eine große Umfrage gestartet (die Ergebnisse können alle Mitglieder im AG Bier Space einsehen). Auf Basis dieser (fast tausend) Rückmeldungen hat die AG Bier dann das Braurezept für den Sud No. 1 ausgetüftelt. Das Ziel: Ein naturtrübes Kellerbier. Nicht ganz hell sondern eher kupferfarben, süffig und würzig mit einer feinen Bittere und dem zurückhaltend fruchtigen Aroma von unserer Hopfensorte „Ariana“. Da das Feedback so gut war, haben wir uns entschieden den Sud No. 2 nach dem gleichen Rezept zu brauen!

SO HABEN WIR Diesmal GEBRAUT
Während unsere AG Bier letztes Jahr selbst an den Braukesseln der Haderner Brauerei in München stehen durfte (wie man hier in der Brau-Doku zum Sud 1 miterleben kann), war es dieses Jahr leider nicht mehr möglich tatsächlich „selbst“ zu brauen. Diesmal haben wir uns mit der Brauerei Gut Forsting eG in Forsting zusammengetan. Die seit über hundert Jahren ebenfalls als Genossenschaft organisierte Brauerei, liegt östlich von München (zwischen Ebersberg und Wasserburg am Inn). Sie braut eigene Biere, sowohl bio als auch konventionell, und hat viel Erfahrung damit, Bier im Auftrag von anderen Brauer*innen ohne eigene Brauerei zu brauen – genau das sind wir ja auch. Trotzdem waren wir natürlich bei allen wichtigen Schritten dabei: Vom Brautag im August 2022, über unseren Mitgliederausflug im September bis hin zum Abfüllen im Oktober. All das haben wir auch für Euch in einer kurzen Brau-Doku zum Sud No. 2 festgehalten:


Beim Abspielen des Videos werden Deine IP Adresse und möglicherweise weitere personenbezogene Daten an Dritte übertragen.

Das Braurezept & die ROHSTOFFE
Wir wollten ein Bier brauen, das möglichst vielen von uns schmeckt. Was die Bierfarbe anbelangt mögen’s besonders viele von uns etwas dunkler, zwischen bernstein- und kupferfarben. Wir haben für unser Rezept deswegen den Wert bei 21 EBC (das ist die fachliche Einheit für Bierfarben) festgelegt.

Los geht’s mit Malz

Foto: Claudio Como

Welche Farbe ein Bier hat, ist abhängig vom Malz: Wir haben sehr helles Pilsener Malz, etwas dunkleres Münchner Malz und mehrere sogenannte Karamellmalze so dosiert, dass am Ende diese wunderbare Farbe rauskommt … und der leichte Rotstich steht natürlich fürs Kartoffelkombinat. 😉 Die Malzmischung beeinflusst aber nicht nur die Farbe, sondern auch den Geschmack – nämlich wie malzig, vollmundig und süßlich es am Ende schmeckt. Und wie viel Alkohol das Bier hat. Wir haben eine Stammwürze von 12°P und einen Alkoholgehalt von 5,2% vol. angepeilt.

Malz wächst übrigens nicht einfach so auf dem Feld, sondern dazu muss Getreide „vermälzt“ werden. Gut Forsting eG bezieht ihr Bio-Malz über die beiden fränkischen Mälzereien Steinbach und Scheuma. Am liebsten würden wir natürlich Gerste verwenden, die von uns oder einem Partnerbetrieb stammt. Das geht aber nicht so einfach, denn die Gerste muss dann ja auch noch vermälzt werden. Die Mindestmengen für so eine Lohnvermälzung liegen bei einigen Tonnen. Das geht also nur, falls wir uns irgendwann tatsächlich ganz regelmäßig mit Bier versorgen wollen und zudem die Möglichkeit haben, große Mengen Malz zu lagern und zu transportieren.

Hopfen – oder wer ist eigentlich diese Ariana?

Weiter geht’s mit dem Hopfen (oder ganz wohlklingend und wissenschaftlich „humulus lupulus“). Unser Hopfen, die Aromasorte „Ariana“, kommt von den Schmailzls, unserem Naturland-Partnerbetrieb in der Hallertau (mehr dazu hier). Hopfen beeinflusst den Biergeschmack in zwei Dimensionen: er macht das Bier bitter und kann darüber hinaus fruchtige, harzige, würzige oder blumige Aromen mit reinbringen.

Erstmal zur Bitterkeit: Laut Umfrage 2021 mag die Mehrheit von uns es ein bisschen herber  (aber lang nicht so bitter wie ein Pils). Wir haben für unser Rezept eine Bittere von 22 IBU  angestrebt. Es ist damit einen Tick bitterer als Helles und macht so unser Bier noch etwas würziger – perfekt zur Brotzeit eben! Da Hopfen seeehr bitter ist, muss man ihn vorsichtig dosieren (bei uns ist etwas mehr als ein halbes Gramm pro Flasche drin) bzw. muss vorher ganz genau wissen, wie bitter der eingesetzte Hopfen ist und dann ausrechnen, wie viel rein soll. Deswegen haben wir unseren Ariana-Hopfen von den Schmailzls extra nochmal nach Weihenstephan ins Labor geschickt, bevor wir ihn verbraut haben!

Beim Thema “Hopfenaroma” sind unsere Vorlieben in der Genossenschaft sehr breit gestreut. Viele mögens sehr hopfig, andere gar nicht. Wir setzen daher beim Brotzeitbier auf eine ganz leichte Hopfennote. So, dass man sie erahnen kann, aber doch zurückhaltend. In unserer Sorte Brotzeitbier steckt nur eine einzige Hopfensorte: Ariana! Sowohl für die Bitterkeit, also auch fürs Aroma. Ariana schmeckt ganz leicht fruchtig, nach süßen Früchten wie Mango, Ananas, Birne oder Quitte. Merkt Ihr’s? Vielleicht nochmal riechen, einen Schluck nehmen und danach durch die Nase ausatmen. Zugegeben: Wir waren wirklich sehr vorsichtig. Wenn Ihr also nichts davon bemerkt, kein Grund zur Sorge 😉 

WIE SCHMECKT’S DIR – UNSER BIER?

Unsere Biersommelière Clarissa Juse und Bio-Brauer Nick Breuer

Oh, das reimt sich ja … aber nur weil sich’s reimt, ist es wirklich auch gut? Natürlich interessiert uns brennend, wie unser Sud No. 2 euch schmeckt! Das Feedback zum Sud No. 1 war sehr gut letztes Jahr. Für den Sud No. 2 haben wir das gleiche Rezept verwendet und in manchen Parametern auf die neue Brauerei angepasst, deswegen schmeckt es in der ein oder anderen Dimension sicher einen kleinen Tick anders, als unser erstes Brotzeitbier. Geschmackliches Feedback sammeln wir hier in der Community!

KEIN BIER ZUM AUFHEBEN …
Vorneweg: Bier kann im Prinzip gar nicht „schlecht“ werden, auch wenn man es ein paar Jährchen aufhebt. Aber: Bier sollte in der Regel trotzdem frisch genossen (und dunkel gelagert!) werden! Der Geschmack verändert sich nämlich stetig, vor allem der Hopfengeschmack nimmt über die Monate ab. Unser Bier ist naturtrüb und nicht filtiert – das macht es geschmackvoller als ein blank filtriertes Bier, aber auch weniger „geschmacksstabil“. Wir empfehlen deshalb, es innerhalb von 6 Monaten zu genießen, d.h. etwa bis April 2023.

aUsgetrunken – und jetzt?
…Leergut bitte zurück zu uns und nicht irgendwo im Handel zurückgeben! Normalerweise läuft es im Getränkehandel so: Verschiedene (Getränke)Großhändler holen Bier bei den Brauereien ab und liefern es an ihre Kundschaft (Läden). Die Läden nehmen das Leergut danach wieder an, der Großhändler nimmt das zurückgekommene Leergut mit und bringt es zur entsprechenden Brauerei, wo es wiederbefüllt wird. Da unser Bier aber gar nicht im „öffentlichen Handel“ ist, müssen wir die Rolle des Leergut-Einsammlers selbst übernehmen. Bringt uns also bitte die Kästen wieder zurück, möglichst befüllt mit leeren Flaschen (dürfen auch andere Marken als KK-Bier sein, solange es dieselbe Flaschenform ist). Die ausgewiesenen Leergut-Abstellpunkte können unsere Mitglieder nach dem Einloggen hier nachsehen.